Bereits am dritten Tag war ich ausserhalb des zu Luft und Land intensiv überwachten Grenzgebietes. Die Border Control war allgegenwärtig, die Helikopter sollen mit hochsensiblen Geräten ausgestattet sein, die illegale Einwanderer und Schmuggler auch nachts ausfindig machen können. Tatsächlich habe ich hie und da neben dem Trail zurückgelassene Kleider gesehen. Ob die Mauer daran was ändern würde? Die könne man untertunneln, meinte dazu Galy aus Israel.
Der PCT führt durch eine landschaftlich wie geschichtlich spannende Gegend. Er kommt an Stellen vorbei, wo die erste Eisenbahn gelegt, wo die erste Postkutsche 'gen Westen fuhr und wo der Goldrausch eine eigentliche Einwanderungswelle nach sich gezogen hat. Julian, 12 m weg vom Trail, ist so ein Ort. Es ist für Hiker der erste Ort, wo man Proviant nachkaufen, einkehren, waschen und duschen kann (Resupply). Eben höre ich von zwei Hikern, dass sie sich ein gratis Stück Kuchen inkl. Umarmung in Julian hätten abholen wollen. Leider seien sie zu früh dran gewesen.
Und sonst? Just als ich mich gestern in der windstillen Hitze Südkaliforniens das erste Mal schwer tat, ist Morelllo mit Gefolge an mir vorbei gerauscht. Ich meinte ein leicht triumphierendes Lächeln ausgemacht zu haben. Die Snowboard Community, Rudel gefällt mir zwar besser, musste einen Ruhetag einlegen, nachdem sie am 3.(dritten) Tag mit Alkohol in Berührung gekommen sind. Francoise ist wieder unterwegs, hat einen anderen Rhythmus als ich. Überhaupt scheint das etwas Wesentliches zu sein: dem eigenen Rhythmus zu folgen, auf die Zeichen des eigenen Körpers zu hören. Das versuche ich auch, deshalb halte ich unter einem schattigen Busch schreibend Siesta.
Freitag, 28. April 2017
Scissors Crossing, Trailmile 79, 28.4.
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