Donnerstag, 22. Juni 2017

Mammoth Lakes 21.6.- 23.6.2017

Mittlerweilen sind wir in Mammoth Lakes angekommen. Nachdem die Spannung nachgelassen hatte, fühlten wir uns alle erschöpft. Wir haben uns die letzten Tage ständig über Berg und Tal bewegt, zwischen 2500- 3800 Meter. Die Temperatur fiel nicht mehr unter den Gefrierpunkt, die Hauptschmelze des Schnees war in vollem Gange und damit die Zeit, wo dieser Abschnitt begehbar ist. Vermutlich wird die Schmelzwassermenge ganze Gebiete überschwemmen. Wir hofften, dass damit der psychisch und physisch anspruchsvollste Teil des Trails hinter uns liegt. Die Ernüchterung erfolgte postwendend: eine extreme Hitzewelle beschleunige die Schneeschmelze und es hätten ganze Gebiete gesperrt werden müssen. Wie sich diese Entwicklung auf den PCT auswirkt, wird wie immer widersprüchlich kommentiert.

Meinetwegen dürfte es etwas gemütlicher zu und her gehen, aber es bleibt unberechenbar und schnell wechselhaft.
Wir Vier haben vor, heute FR, 23.6. zurück auf den PCT zu gehen. Wir haben ein gesundes Selbstvertrauen, was die Bewältigung von Schwierigkeiten betrifft, wie auch Respekt vor dem, was uns begegnen könnte. Eine Aussprache hat das verstärkt.

Wir alle möchten den PCT durchgehend von Süden nach Norden durchwandern. Die letzten 100 Meilen haben angedeutet, dass dies vielleicht dieses Jahr nicht möglich sein wird. Einige Punkte auf den nächsten 100 Meilen kündigen sich anspruchsvoll an. Vielleicht stehe ich demnächst vor einem überschäumenden Bach und merke, dass mir die Gefahr zu gross ist, dass ich meine Grenze erreicht habe. Es würde mir extrem schwer fallen. Gleichzeitig habe ich die feste Überzeugung, dass genau diese Art der Auseinandersetzung Teil eines Thru Hikes ist. Der Umgang mit Grenzen, eigenen und von aus den durch Umstände gesetzte. Ich versuche, beide Möglichkeiten offen zu halten: dass ich oder wir umkehren müssen oder, dass wir in 2 Wochen in South Lake Tahoe eintreffen werden, endlich mit dem Gefühl, das Gröbste hinter uns zu haben.

Der PCT durch die Sierra hat bisher meine ganze Erfahrung und Wissen in Sachen Fernwandern erfordert. Ich wurde gleichzeitig von dem starken Gefühl begleitet, dass diese Wanderung von einem guten Stern begleitet wird. Und mein Gefühl sagt mir, dass darauf Verlass ist.

PS
Ich kann mein Telefon hier nicht flicken lassen. Habe heute ein Neues gekauft, einige Daten u Fotos sind verloren gegangen. Die nächsten zwei Wochen verbringen wir wiederum in abgelegenen Gebiet. Es könnte sein, dass es wiederum zu einem Unterbruch von 10-14 Tagen kommen könnte.
Hoffe, dass ich bis dann wieder Fotos hochladen kann.
Danke für die Post, das freut mich jedes Mal und hält die Moral hoch.

1 Kommentar:

  1. Dein Gefühl täuscht dich nicht, Grizelda steht in Verbindung mit dem Universum und schaut, dass alles gut kommt!
    Denke an dich, Mayra

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